Ist echt nicht einfach…. (Tagebuchbloggen)

No Smoking Area

In der Serie „How I Met your Mother“ gibt es eine nette Folge, welche sich mit dem Thema „Rauchen“ auseinandersetzt (Die Idee mit der Raucher-Stimme von Lilly ist dabei einer der besten Gimmicks der Serie!). In dieser Folge reist die Figur „Marshall“ dann in Gedanken mehrmals in die Vergangenheit, um sein junges „Teenager-Ich“ davon abzuhalten, mit dem Rauchen anzufangen. Am Schluss geht es soweit, dass Marshall sein uneinsichtiges „Teenager-Ich“ sogar brutal zusammen schlägt, als es sich eine Zigarette anstecken will.

Und genau das möchte ich jetzt gerne auch machen. In die Vergangenheit reisen und mein 16-jähriges Ich vermöbeln, damit es niemals auf die absurde Idee kommt, eine Zigarette anzufassen oder gar eine zu rauchen! Ich wüsste sogar genau wann und wohin: Ostern 1979, Flubachalm in Obertauern. Denn dann müsste ich jetzt nicht das durchmachen, was ich gerade durchmache….

Der interessierte Leser ahnt es bereits: Ich versuche mich an einem Nikotinentzug1 und es fällt mir leider überhaupt nicht leicht.

Genauer gesagt: ES IST DIE HÖLLE!

Einer der Brüder meines Vaters – mein Onkel also – war ebenfalls seit frühester Jugend Kettenraucher und musst sich mit 50 Jahren das Rauchen wegen Durchblutungsstörungen abgewöhnen. Er sagte dann einmal zu mir, wenn er geahnt hätte, wie einfach das sei, hätte er das schon viel früher gemacht. Und ich denke mir jetzt seit zwei Wochen: SAG MAL, WAS HAST DU MIR DA EIGENTLICH FÜR EINEN SCHEISS ERZÄHLT? Leider kann ich ihn nicht mehr persönlich anpöbeln, weil er bereits vor einigen Jahren an den Spätfolgen seines Lebenswandels verstorben ist.

Wobei ich sagen muss, dass der körperliche Entzug wirklich nicht so heftig ist, wie man es sich als Raucher vorstellt. Nach 3 Tagen ist das Schlimmste vorüber und wie es heißt, endet der körperliche Entzug dann vollständig nach zwei Wochen. Ich bin heute seit genau zwei Wochen rauchfrei und wenn es um die reinen körperlichen Beeinträchtigungen meines Alltages ginge, dann hätte ich jetzt alles wohl überstanden. Aber so funktioniert das ja leider nicht mit diesen ganzen Süchten.

Nein, so funktioniert das nicht, denn das Hirn muss auch immer noch mitreden. Und dieses Gehirn ist ein viel quengelnder und nervender Teil des ganzen Prozesses. Ungefähr jede Stunde findet zur Zeit in meinem Kopf die folgende Unterhaltung zwischen mir und dem „niktotinsüchtigen Teil meines Gehirns“ statt:

Vorbemerkung: Ich kürze den „nikontinsüchtigen Teil meines Gehirns“ der Einfachheit halber im weiteren Gesprächsverlauf mit „NSTG“ ab.

NSTG: Lass uns doch mal eine kurze Pause machen.

Ich: Gute Idee.

NSTG: Und dabei rauchen wir gemütlich eine, oder?

Ich: Klasse Idee! … Hey! Halt! Hast du etwa vergessen – das machen wir doch nicht mehr!

NSTG: Aber das war doch immer soooooooo schön! Erinner‘ dich doch bitte an diese schöne Gefühl, wenn wir jetzt auf der Terasse stehen würden und du den Rauch genüsslich in die Lunge ziehst und wie sich das Nikotin im Körper ausbreitet und wie wohl du dich dabei immer gefühlt hast… Diese Illusion von Freiheit und Abenteuer und das Gefühl stressfrei zu sein ….

Ich: HALT! BITTE! DIE! KLAPPE!

NSTG: Ach komm, so schlimm ist das mit dem Rauchen doch nicht…! Wir könnten es ja nur auf ein paar wenige Zigaretten am Tag beschränken… Immer nur so 4-5 Stück, das kann doch nicht ungesund sein.

Ich: Du weißt doch genau, dass das bei uns nicht funktioniert. Wenn wir uns jetzt eine anstecken, sind wir spätestens in einer Woche wieder beim Normalkonsum und dann waren die letzten Tage völlig umsonst.

NSTG: Ach Menno! Bitte! Bitte! Bitte! ICH WILL JETZT NIKOTIN HABEN!

Ich: Nein, wir haben uns entschlossen das nicht mehr zu machen.

NSTG: Du hast das völlig einseitig beschlossen, ich wurde doch überhaupt nicht gefragt! DAS IST TOTAL UNFAIR VON DIR! Und wenn du glaubst, du kannst mich jetzt wieder mit einem Kaugummi oder Bonbon abspeisen, dann hast du dich geschnitten…..

Ich: Seufz! Ich geh dann mal einen Kaffee machen…

NSTG: Gute Idee und dann  rauchen wir gemütlich eine zum Kaffee, so wie früher auch immer….

Ich: SCHNAUZEEEEEEEE!

Und das habe ich jetzt täglich mindestens 16 mal im Kopf. Besonders schlimm ist es morgens direkt nach dem Aufstehen und abends vor der Glotze. Ich hatte als Titel für den Beitrag deswegen eigentlich auch „Die durch die Hölle gehen“ vorgesehen, aber das war mir dann doch etwas zu dramatisch!

Warum ich das hier blogge? Nun, ich versuche meine Motivation zu stärken. Wäre doch doof, irgendwann zugeben zu müssen, dass ich es nicht durchgehalten habe. Der geneigter Leser, der hier zufällig vorbeistolpert, muss sich deshalb wohl auf weitere weinerliche Jammerbeiträge dieser Art einstellen. Sorry, aber ich hatte es ja am Wochenende angedroht: Hier wird in der nächsten Zeit ein bisschen Nabelschau betrieben!

 

 
  1. Der letzte ist 20 Jahre her. []
 

Wieder regelmäßig Sport (Tagebuchbloggen)

Vorwort

tagebuch

Ich nehme gerade ein paar „persönliche Projekte“ in Angriff, deswegen habe ich mich dazu entschlossen, die „Notizen“ etwas „back to the blogging roots“ zu führen und sie eine Zeitlang auch als öffentliches Tagebuch zu führen. Hat vor allem mit Motivation zu tun, aber ich denke, das merkt der geneigte Leser dann auch schon…. ;o) Kommen wir mit diesem Eintrag somit auch gleich zum ersten Punkt:

Wieder regelmäßig Sport

Laufschuhe

Ich habe es in den letzten Monaten geschafft, nach Jahren endlich wieder ein kontinuierliches Sport- genauer Laufprogramm zu beginnen und dieses vor allem auch durchzuhalten. Dabei haben anfänglich leider meine alten schmerzenden Glieder – vor allem Kniegelenke und Achillessehen – sehr unwillig reagiert. Das Problem habe ich jetzt schon seit einigen Jahren (#altersack), was letztendlich immer wieder zum Abbruch meiner Laufprogramme geführt hat.

Aber: Dank diverser Kräftigungs- und Dehnungsübungen in Verbindung mit mehr Selbstdisziplin haben sich die „Aua-Stellen“ inzwischen entschlossen, das Unvermeidliche zu akzeptieren und geben jetzt meistens Ruhe.

Das mit den Kräftigungs- und Dehnungsübungen habe ich übrigens vor allem dem Frauchen zu verdanken, welche aufgrund einer chronischen Erkrankung schon seit Jahrzehnten zu täglicher Gymnastik und vielem anderen Übungszeuchs gezwungen ist. Und so habe ich nach Jahren kontinuierlicher Verweigerung („Das ist nur was für Weicheier! Bringt mir nix! Doooooof! Laaaaaangweilig!„) beschlossen, dass vielleicht an einigen Übungen, die das Frauchen aus Physiotherapie und Krankengymnastik immer wieder mit nach Hause bringt, etwas dran sein könnte.

Und es ist sogar etwas dran… Beispielsweise hat diese Rolle – von mir anfänglich milde und sehr arrogant belächelt – die Achillessehne meines linken Fußes soweit zur Ruhe gebracht, dass sie im Sommer bei drei Läufen pro Woche ihren Unmut nur noch gelegentlich und in recht dezentem Maße geäußert hat. Das Teil ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach wirklich gut und deshalb empfehle ich sie auch, die Blackroll Orange!

Außerdem habe ich das Laufprogramm am Anfang immer dann durch intensives Nordic Walking ersetzt, wenn ein Gelenk oder Sehnchen zwickte oder gar zu schmerzen wagte. Das hat mir dabei geholfen, weiterhin Sport zu machen und trotzdem das gereizte Körperteil etwas zu schonen. Und allen, die ich gerade lästern höre, Nordic Walking sei doch kein Sport bzw. eine alberne Imitation desselben, denen rufe ich ein fröhliches „Ihr habt doch  keine Ahnung“ zu. Probiert es einmal richtig (!) aus und dann reden wir weiter….  (Ich denke, zu dem Thema werde ich mich hier auch mal ausnölen…)

Ich habe jetzt im September auch die Mitgliedschaft im Fitnessclub meines Vertrauens reaktivert, da ich mir nicht sicher bin, wie lange ich noch im Winter meinen inneren Schweinehund besiegen kann. Es nagt manchmal schon sehr an der Motivation, sich morgens bei null Grad und in tiefster Dunkelheit in die Laufschuhe zu schwingen. Ich bin ja schon stolz wie Bolle auf mich, dass ich es seit Pfingsten mehrmals regelmäßig pro Woche geschafft habe, um 5:30 Uhr aufzustehen, meinen bettwarmen Luxuskörper in die Laufklamotten zu schwingen und ein Morgenläufchen anzutreten.

Trotzdem: Lieber morgens laufen, denn besser ist das!

Mir fallen nach einem langen Bürotag viel zu einfach überzeugende Ausreden ein, die Laufschuhe doch im Schrank zu lassen. Und: Es ist wunderschön, morgens, wenn der Rest der Welt sich gerade in die Küche oder in’s Bad quält, einsam seine Runden durch Wald und über Felder zu absolvieren. Und wenn dann noch ein schöner Sonnenaufgang dazu kommt, ist der Start in den Tag so richtig perfekt!

Arco am Morgen

Das mit dem morgens laufen, versuche ich deswegen auch schon länger, aber so richtig in die Gänge gekommen, bin ich damit erst in diesem Jahr im Urlaub am schönen Gardasee: Das Frauchen und ich habe dieses Jahr kurz nach Pfingsten eine Woche Urlaub in Arco gemacht. Die wunderschöne Unterkunft1 lag in direkter Nähe von zwei kleinen Kirchen und wie das in Italien nun einmal so Brauch ist: Punkt 6 Uhr am Morgen ruft himmlischer Gotteslärm dröhnend zur Morgenmesse! Und weil ich nicht weiter schlafen kann, wenn ich morgens schon mal aufgewacht bin, habe ich das Unvermeidliche mit dem Nützlichen verbunden und bin in die Laufschuhe gesprungen. Eine wunderschöne Laufstrecke durch Olivenhaine und das erwachende Arco gaben der Motivation den letzten Schub! Und als wir wieder Zuhause waren, habe ich das dann einfach beibehalten – war ja auch ein idealer Sommer dafür.

Was ist nun der Sinn dieser langen Vorrede? Ganz einfach: Ich werde hier die nächsten Monate vermehrt über mein Sportprogramm und das Erreichen (oder auch Verfehlen) diverser Ziele bloggen – nicht dass sich noch jemand wundert… ;o)

Und meine konkreten sportlichen Ziele für 2016 sind:

1. Die 10km unter 1 Stunde laufen.

2. Dann an diesem Lauf teilnehmen und ihn auch einigermaßen würdevoll beenden

3. Und darauf noch diesen Halbmarathon absolvieren
(Eigentlich hätte ich ihn ja schon dieses Jahr laufen müssen – ich war nämlich auch Teilnehmer am 1. Lauf vor 20 Jahren – als ich noch jung und knusprig war….)

4. Endlich mal auf diesen Gipfel steigen und wenn ich dann noch Zeit finde auch gleich noch diesen Gipfel mitnehmen.

Und jetzt schau’n mer mal….

 
  1. Über diese Unterkunft und vor allem ihre Inhaberin würde ich ja auch gerne mal was schreiben, aber ich habe Angst, Ihr wollt dann auch alle dahin…. []
 

Jahresendzeitbilanz 2014

Obwohl ich offizielle Medien-Jahresrückblicke in Print, Funk und Fernsehen meide wie die Pest, lese ich doch immer gerne die persönlicheren Rückblicke in meinem Feed-Reader. Und bevor dieses Jahr heute endgültig die Grätsche macht, hier noch ganz schnell, in ein paar Stichpunkten, mein total subjektiver Rückblick auf 2014.

2014 war…
…schon wieder so ein aufregendes Jahr mit vielen Änderungen. Zwar erheblich besser als 2013, aber auf einiges hätte ich wiederum durchaus verzichten können. Sozusagen ein durchwachsenes Jahr, in dem ich eindeutig zuviel um die Ohren hatte.

Schönster Moment?
Die Erkenntnis, dass 2014 vielleicht doch besser wird, als 2013 noch befürchtet.

Fröhlichster Moment?
Zusammen mit der Göttergattin und dem Schwiegervater mein Büro, das Archiv und das im Laufe der Jahre völlig zugewachsene „Lager“ auszumisten. War zwar anstrengend (2 Container mit 3,5 Tonnen Müll!) aber wir hatten alle so richtig Spaß dabei.

Traurigster Moment?
Einen besonders traurigen Moment hatte ich dieses Jahr glücklicherweise nicht.

Besonders geärgert Nr. 1?
Über mich selbst.

Besonderes geärgert Nr. 2?
Übe diese Pegida-Trottel da in Dresden (und anderswo)!

Besonderes gefreut?
Über eine Mütze (siehe auch Lieblingsgeschenk).

Worauf hätte ich verzichten können?
Auf bestimmte Termine bei Behörden.

Musik?
Eigentlich fast nur Jazz in 2014.

Lieblings CD?
Round Nina – A Tribute To Nina Simone

Lieblingslied?
Es will mir für 2014 irgendwie keines einfallen….

Lieblings-Jazz-Album?
Siehe oben

Konzert?
Martin Grubinger mit Camerata Salzburg. Richtig toll!
Habe das erste Mal erlebt, dass das konservative Erlanger Klassik-Publikum sich zu stehenden Ovationen hinreißen lässt. Aber dass man im grottenschlechtesten Online-Auftritt aller deutschen Zeitungsverlage1 nicht mal die Kritik zum Verlinken findet, macht mich gerade etwas ärgerlich.

Lichtspielttheater?
Leider kaum ins Kino gekommen. Kann mich eigentlich nur konkret an die Winterkartoffelknödel erinnern, den ich wie seinen Vorgänger „Dampfknödelblues“ klasse fand.

Bücher?
Kaum zum Lesen von Belletristik gekommen. Und über Fachliteratur will ich hier nicht reden! Aber die Lesung (mit Musik) von Jörg Maurer in der Stadtbibliothek Erlangen war der Hammer.
Und halt! Ein Buch hat dann doch Eindruck hinterlassen: We want Miles: Miles Davis. Das habe ich mir im Vorübergehen in der örtlichen Buchhandlung vom Schnäppchen-Grabbeltisch gegriffen und es hat sich als Perle herausgestellt. Und als Hörbücher haben mir alle von Dirk Bach gelesenen Zamonien-Romane von Walter Moers viele lange Autofahrten sehr kurzweilig gemacht.

Schönstes Geschenk?
Meine neue Lieblingsmütze vom Patenkind.

Bestes Essen?
Schweinebraten in Wüstenstein. Der beste Schweinebraten in der Fränkischen Schweiz mit den besten Knödeln der Fränkischen Schweiz. Und dem einzigen Würgekohl2, den sogar ich mit Genuss esse. Ist aber alles nur Sonntags und mit Voranmeldung erhältlich.

Bestes Getränk?
Fällt mir dieses Jahr nichts Herausragendes zu ein….

Was hat positiv überrascht?
Dass sich manche Probleme schnell und überraschend von selbst erledigt haben.

Was war negativ?
Dass ich mein Büro immer noch nicht so richtig wieder im Griff habe. Und dass ich es dieses Jahr nicht ein einziges Mal in die Berge geschafft habe.

Vorsätze für 2014!
Die Mitgliedschaft im Fitness Club wieder aufnehmen (Ehrlich! Echt jetzt!). Mich selber besser im Griff haben und mich nicht mehr so von Außen beeinflussen und aufregen lassen. Dieses Blog mit mehr Text statt nur Youtube-Videos befüllen. Beruflich wieder vernünftig bloggen. Einen richtig geilen Urlaub machen. Auf einen hohen Berg steigen, auf dem ich noch nicht war. Viel mehr lesen. Mehr ins Lichtspieltheater gehen.3

2015 wird…
…hoffentlich etwas ruhiger.

 

Zur Jahresendzeitbilanz 2013.

 

 
  1. Ja, Nürnberger Presse. Ihr seid gemeint! []
  2. Wirsing []
  3. Auweiha, das klingt ein bisschen nach Überforderung…. []
 

Jahresendzeitbilanz 2013

Obwohl ich die offiziellen Medien-Jahresrückblicke meide wie die Pest, lese ich doch immer gerne die persönlicheren Rückblicke in meinem Feed-Reader. Und bevor dieses Jahr heute endgültig die Grätsche macht, hier noch ganz schnell, in ein paar Stichpunkten, mein absolut subjektiver Rückblick auf 2013.

2013 war…
…für mich ein eher ziemlich bescheidenes Jahr. Hätte auf vieles verzichten können!

Schönster Moment?
Mit dem Frauchen Kurzurlaub in Paris. Der Moment, als wir in das Hotel eincheckten, in dem wir in den 90ern öfters und seit 10 Jahren nicht mehr zu Gast waren, sowie die Feststellung, dass es glücklicherweise auch Dinge gibt, die sich nicht ändern…

Fröhlichster Moment?
Mein Geburtstag

Traurigster Moment?
Der 5-jährige Todestag meines Vaters.

Besonders geärgert?
Über das Ergebnis der Bundestagswahl.

Besonderes gefreut?
Über eine tolle Geburtstagskarte (Ja, ihr seid gemeint, Betzigauner!)

Worauf hätte ich verzichten können?
Auf ein Gespräch, das zuerst eine deprimierende Erkenntnis und dann unangenehme Konsequenzen zur Folge hatte und immer noch hat.

Musik?
Viel Jazz und eine Menge französischer Chansons, die ich mir aus Paris mitgebracht habe.

Lieblings CD?
Serge Gainsbourgh: Histoire de Melody Nelson

Lieblingslied 2013?
The Stars (Are Out Tonight) von David Bowie

Lieblings-Jazz-Album 2013
Cover Art von Next Collective

Kino?
Kaum ins Kino gekommen. Der anrührendste Film des Jahres war Das Labyrinth der Wörter im Open Air Kino, der lustigste Dampfknödelblues (endlich mal eine Buchverfilmung, die genauso gut war wie die Buchvorlage).

Schönstes Geschenk?
Dass mir das Frauchen meine komplette Bob Dylan Wishlist von Amazon zum Geburtstag geschenkt hat.

Bestes Essen?
Die Galettes im Le Fate Breton, 15 Rue Odessa,75014 Paris (leider keine Website)

Bestes Getränk?
Der Cidre im Le Fate Breton. Wir haben vom deutschstämmigen „Chef-Garcon“ kurz vor Feierabend und in später Nacht noch eine kostenlos und sehr ausführliche Cidre-Verkostung inklusive ausgiebigem Vortrag verpasst bekommen. Und er hat uns zum Abschied noch zwei Flaschen mit in die Hand gedrückt. Leider weiß ich jetzt, dass der Cidre, den man hier in Deutschland bekommt, eine ungenießbare Apfelplörre ist und ich in Zukunft nur noch den teuer importierten beim Weinhändler meines Vertrauens kaufen muss.

Was hat positiv überrascht?
(Wieder mal) Die Erkenntnis, dass ich tolle Freunde habe.

Was war negativ?
Dass die Schwiegermutter immer noch nicht richtig gesund ist.

Vorsätze für 2014!
Etwas arg aus dem Ruder gelaufenes in Ordnung bringen, endlich wieder regelmäßig Sport machen und mehr Zeit mit dem Frauchen verbringen.

2014 wird…
…für mich hoffentlich besser als 2013.

 

Earl Grey!

EarlGreyIch habe vor kurzem eine längere Ode an die Freuden des (Filter-) Kaffeetrinkens verfasst. Wer mich vor allem von Twitter kennt, wird sich dabei vielleicht gewundert haben: Kaffee? Twittert der morgens nicht immer was von einer Tasse Earl Grey?

Das stimmt auch, das erste was ich morgens zu mir nehme, ist eine Kanne Tee und zwar immer Earl Grey. Meine Lieblingssorte ist ein sogenannter „Nr. 69“, der laut Teehändlerin meines Vertrauens 2009 anlässlich der „World Tea Expo“ in Los Angeles in der „World Tea Championship“ mit großem Abstand auf das Siegertreppchen geklettert ist. Wohooooo! Ich genieße morgens also einen Weltmeister!

Ich habe in den letzten sechs Jahren auch nur eine (!) andere Earl Grey Sorte gefunden, die meinem Weltmeister Earl Grey das Wasser reichen kann bzw. noch besser ist! Der Earl Grey von „Fortnum and Maison“ in London. Da ich aber nicht alle vier Wochen nach London fliege, bleibe ich beim Weltmeister.

Zurück zum Thema! Warum trinkt der Coffeinjunkie morgens Tee? Das hat einen einfachen Grund: Das Frauchen soll aus Gründen keinen Kaffee trinken und diszipliniert wie das Frauchen so ist, hält sie sich (fast) konsequent daran. Ihre bewundernswerte Selbstdisziplin hat sie allerdings nicht daran gehindert, mir jeden Morgen die Ohren voll zu jammern. „Oh! Mein! Gott! Der Kaffee riecht so lecker! Du bist voll gemein Ich will auch Kaffee haben! Rabääääh!“ So in der Art etwa.

Jetzt bin ich allerdings im Gegensatz zum Frauchen ein Morgenmuffel, der mindestens bis 8:00 Uhr vor allem eines braucht: In Ruhe gelassen werden!1 Ich war die akustische Morgenfolter deshalb irgendwann leid und habe beschlossen mir meine Ruhe wieder zu verschaffen, indem ich auf ein anderes Heißgetränk umsteige.

Ich habe deshalb in quälenden Selbstversuchen verschiedene Alternativen getestet, sogar Zichorienkaffee (Würg!). Und stellte zu meiner großen Verwunderung einen seltsamen Sachverhalt fest: Während mein Elan tagsüber nach einiger Zeit ohne Coffein total weg bricht , ist das morgens anders. Dachte ich anfangs, ohne Kaffee würde ich niemals auf Touren kommen, ergab sich im Rahmen meiner Auswahlverfahren, dass dem nicht so ist. Ich brauche kein Coffein um morgens munter zu werden. Ich brauche nur ein Getränk, das eines ist: Heiß! Ein heißes Getränk macht den Jens morgens munter, egal welchen Geschmack oder Inhaltststoffe es aufweist. Ich würde sogar mit einer Tasse heißen Wassers2 auf meine benötigte Betriebstemperatur kommen! Eine interessante Sache, die ich irgendwann mal auf einer wissenschaftlichen Basis genauer untersuchen möchte….

Zurück zum Thema: Nach dem Test einer Palette möglicher Alternativen zum Morgenkaffee stand irgendwann Tee als brauchbar fest. Ich hatte aber noch ein weiteres Problem. Die umfangreiche Teesammlung des Frauchens ergab leider keine Geschmacksrichtung, die dem unvergleichlichen Aroma einer Tasse frisch aufgebrühten Kaffees auch nur annähernd nahe kam. Grüner Bio-Darjeling? Pah! Eine muffige Plörre! English Breakfeast? Ist zwar stark aber irgendwie farblos! Und so weiter und so fort. Also habe ich irgendwann örtliche Fachhändler aufgesucht und mich dort beraten lassen. Einer dieser Teedealer empfahl mir dann irgendwann, es mit Earl Grey zu versuchen. Der hätte zwar geschmacklich keinerlei Ähnlichkeit mit Kaffee aber die Intensität wäre bei einem guten Earl Grey dem Kaffee vergeichbar. Und was soll ich sagen, der Mann hatte recht! Die Entscheidung für mein Morgengetränk war gefallen!

Deshalb trinke ich seit sechs Jahren morgens Earl Grey statt Kaffee!

scones-with-tea

 
  1. Notiz an mich: Demnächst hier mal was über die Probleme schreiben, die das Zusammenleben eines Morgenmuffels mit einer morgendlichen Hyperaktiven so mit sich bringt []
  2. Könnte ich haben einen Tropfen Milch in mein heißes Wasser? []