Neun!

No Smoking 9

Die neunte Woche ohne jedes Nikotin!

Stolzes Schulterklopfen!

Ich weiß allerdings so langsam nicht mehr, worüber ich jetzt noch jede Woche schreiben sollte. Der Zustand des Nichtrauchens wird mittlerweile so eine Art Normalzustand. Damit meine ich jetzt nicht, dass alle Schwierigkeiten vorbei wären und ich mich bereits als Nichtraucher fühlen würde. Im Gegenteil, es ist immer noch verdammt schwer und ich befürchte, ein paar Wochen lang wird das auch noch schwer bleiben. Aber es ist nicht mehr so einfach, mir konkret in Erinnerung zu rufen, wie das eigentlich so war, dieses  Raucher-Alltagsleben. Und das finde ich einerseits noch etwas merkwürdig und andererseits natürlich richtig klasse. Ich habe natürlich immer noch genug Momente, in denen ich mich sehr nach einer Zigarette sehne (Oh ja!) – genauer gesagt nicht direkt nach der Zigarette1, sondern nach einem irgendwie guten Gefühl, dass mir das Rauchen ja immer geschenkt hat. Aber ich kann langsam nicht mehr konkret definieren, wonach genau ich mich dabei sehne und immer wenn ich in diesen Momenten darüber nachdenke, lässt das Bedürfnis auch schon wieder etwas nach.

Die wirklich ätzenden Augenblicke ergeben sich tagsüber beim Arbeiten. Ich ertappe mich leider immer noch dabei, dass ich gedankenverloren vom Schreibtisch aufstehen will, um eine Zigarettenpause zu machen. Und die Sekunde, in der ich realisiere, dass es diese Pause jetzt nicht geben wird, die ist schon echt heftig. Aber: Inzwischen werden diese Momente weniger und die Schrecksekunden kürzer. Und was mir beispielsweise überhaupt nicht mehr fehlt, ist diese erste Zigarette morgens. Das war seit vielen Jahren das Erste was ich jeden Morgen gemacht habe. Und zwar vor der ersten Tasse Kaffee. Eine Zigarette rauchen, direkt nach dem Aufstehen. Aus dem Bett heraus auf den Balkon bzw. inzwischen auf die Terrasse hinaus und eine angesteckt. Jeden Morgen! Bei jedem Wetter! Wie jämmerlich und bedauernswert! Und diese Zigarette habe ich in den ersten Wochen ganz fruchtbar vermisst. Inzwischen bemerke ich es nicht einmal mehr, dass ich sie vermissen könnte. Und das ist richtig cool!

Ich behaupte jedoch immer noch nicht, über den Berg zu sein,  das wird sicherlich noch eine ganze Weile weitergehen mit der Sehnsucht und dem Vermissen und so. Als Nichtraucher werde ich mich mit Sicherheit erst fühlen, wenn ich am 9. November 2016 immer noch behaupten kann, keine Zigarette mehr geraucht zu haben.

Und ich bin inzwischen optimistisch, dass es funktionieren wird und ich das in einem Jahr stolz behaupten kann.

Und jetzt gehe ich ins Fitnessstudio. Spinning! Zwei Stunden lang!2 Tschüß!

 

Liebe Kinder, diese Texte sind nicht nur Bestandteil meines Versuches endlich wieder ein Leben zu führen, das ohne die selbstmörderische Absicht auskommt, mehrmals täglich 200 giftige Inhaltsstoffe (davon 40 krebserregend) in meinen Körper hineinzusaugen, sondern er soll Euch auch eine Mahnung sein. Lasst die Pfoten von Zigaretten, denn Rauchen ist dämlich. Und es kostet einen Haufen Geld! Und es ist dämlich! Und es ist nicht einfach, dieser Sucht wieder zu entkommen! Wirklich nicht einfach…! Und sagte ich bereits, dass Rauchen echt dämlich ist?

 

 
  1. die stinkt und wenn ich jetzt eine rauche, wird mir wahrscheinlich nur schlecht und schwindelig []
  2. Das halt ich nämlich inzwischen gut durch. Und zwar ohne mir nach einer Stunde die halbe Lunge heraus zu husten! *Faustnachobenreck!* []
 

Acht!

Nichtraucher Acht

Die achte Woche ohne Nikotin. Stolz wie Bolle!

Ich bin, wie ich es mir vorgenommen habe, rauchfrei in das Jahr 2016 gestartet! Und nicht etwa als guten Vorsatz für das neue Jahr, sondern schon mit ein paar nikotinfreien Wochen hinter mir. Am 01. Januar mit dem Rauchen aufzuhören, finde ich nämlich ein bisschen albern, deswegen habe ich mir auch Mühe gegeben, das „Projekt“ mit Vorlauf zum Jahreswechsel zu starten.

Trotzdem: Ich wünsche allen, die sich entschlossen haben, Silvester 2015 ihren letzten Zug zu nehmen und 2016 rauchfrei zu erleben, viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Mit der gigantisch großen Erfahrung von acht nikotinfreien Wochen rufe ich Euch zu: Es geht! Es scheint möglich! Und es ist nicht einmal halb so schlimm wie ihr denkt!

So! Jetzt habe ich es zugegeben! Ich hatte in meiner ersten Zwei-Wochen-Bilanz doch kurz meinen Onkel erwähnt. Dieser hatte mir mal gesagt, dass er viel früher mit dem Nichtrauchen begonnen hätte, wenn er nur geahnt hätte, dass es so einfach sei. Und ich habe diese Aussage schwer angezweifelt. Und jetzt, nach acht Wochen, muss ich zähneknirschend zugeben: Er hatte nicht ganz unrecht. Nichtraucher werden ist wirklich nicht so schlimm, wie man es sich als Raucher noch vorstellt. Zugegeben, es gibt wirklich sehr sehnsuchtsvolle Augenblicke, in denen einem ein Leben ohne Rauch als nicht mehr lebenswert erscheint, aber die geben sich schneller, als man glaubt.

Ich hatte vor dieser Woche ein bisschen Bammel. Wegen Silvester! Ich bin nämlich schon so der Typus, welcher so dämlich ist, in der Silvesternacht Dummheiten zu machen. „Ach ja, ich könnte ja wenigstens heute Abend noch mal eine rauchen. So als letzten Abschied in 2015. Das ist doch nicht schlimm….“ Da wir, wie letzthin schon erwähnt, Silvester grillenden in der geselligen Gemeinschaft der kochenden Wandergruppe bzw. wandernden Kochgruppe verbracht haben und diese aktuell noch aus zwei Nichtrauchern und vier Rauchern besteht, hatte ich wirklich Angst, ich könnte so dämlich sein. Und soll ich Euch was sagen? Es war überhaupt nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Überhaupt! Nicht! Im Gegenteil, ich hatte den ganzen Abend kaum das Bedürfnis mich einem Glimmstengel hinzugeben. Jedenfalls nicht mehr als sonst auch.

Deswegen hat mich diese achte Woche überzeugt, dass ich es wirklich und ernsthaft schaffen kann. Wenn ich mich noch ein bisschen weiter anstrenge. Und keine Dummheiten begehe.

Und das macht mir wirklich gute Laune!

Und mit guter Laune in ein neues Jahr zu starten, das ist doch was!

 

Liebe Kinder, diese Texte sind nicht nur Bestandteil meines Versuches endlich wieder ein Leben zu führen, das ohne die selbstmörderische Absicht auskommt, mehrmals täglich 200 giftige Inhaltsstoffe (davon 40 krebserregend) in meinen Körper hineinzusaugen, sondern er soll Euch auch eine Mahnung sein. Lasst die Pfoten von Zigaretten, denn Rauchen ist dämlich. Und es kostet einen Haufen Geld! Und es ist dämlich! Und es ist nicht einfach, dieser Sucht wieder zu entkommen! Wirklich nicht einfach…! Und sagte ich bereits, dass Rauchen echt dämlich ist?

 

Wochenstart mit Jazz

Wochenstart mit Jazz

Die Guten gehen immer zu früh!

Natalie Cole starb am 31. Dezember 2015 an Herzversagen.

Sie wird auf ewig unforgettable bleiben!

 

Ihren größten Erfolg hatte sie 1991 mit dem Album „Unforgettable… With Love“, auf dem sie einige Klassiker ihres Vaters sang. Auf deser Platte befindet sich auch dieses berühmte virtuelle Duett mit Ihrem Vater Nat King Cole. Sie konnte es nur virtuell aufnehmen, da er bereits 1965 starb (Lungenkrebs, starker Raucher! Ähem….), bevor Sie mit Ihrer Solokarriere begann.

 

Hauptstadtradeln

Hauptstadtradeln

Wenn ich sowas sehe, dann schätze ich mich mal wieder glücklich in der Provinz zu wohnen. Auch wenn bei uns in der Möchtegerngroßstadt einiges bezüglich gemütlichem Radfahren inzwischen auch im Argen liegt, ist das nicht ansatzweise mit dem Scheiß zu vergleichen, den man als Radfahrer in unserer Hauptstadt täglich erleiden muss! Frau Brückner hat sich jetzt sehr intensiv mit dem theroetischen Anspruch der Berliner Politik und der im Vergleich dazu geradezu absurden Realität auseinander gesetzt:

Cycling in Berlin. (Theory vs. Reality) from Claudia Brückner on Vimeo.

Wir zehren hier bei uns in der mittelfränkischen Provinzstadt glücklicherweise von einer Basis bzw. einer Substanz auf sehr hohem Niveau, die uns ein radfahrbegeisterter Oberbürgermeister in 20-jähriger Arbeit aufgebaut hat. Die mittelfränkische Provinzstadt sollte ja sogar mal radfahrerfreundlichste Stadt Deutschlands werden…. Aber leider ist davon in den letzten 20 Jahren – vor allem unter der Knechtschaft einer christlichen Partei – auch einiges schon wieder dahin gegangen.

 

Killed by Death!

But that’s the way I like it baby, I don’t wanna live forever!

Motörhead

Es gibt Erinnerungen, die im Langzeitgedächtnis jahrelang unbemerkt ihr Dasein fristen. Wie eine alte Akte setzt sich zentimeterdick der Staub auf ihnen ab, sie vergilben langsam und geraten in Vergessenheit.

Und dann kommt auf einmal ein Moment, der alles ändert. Die beinahe vergessene Erinnerung wird mit aller Macht an die Oberfläche des Bewusstseins gespült, Staub und Gilb verschwinden und sie erlebt einen kurzen Moment in strahlendem Glanz.

So ging es mir heute mit der Hemmerleinhalle. Die berühmte Hemmerleinhalle in Neunkirchen am Brand. Ein hässliche Mehrzweckhalle in einem kleinen fränkischen Kaff, in der gut 10 Jahre lang viele berühmte Rockbands auftraten und sich darüber wunderten, in welche ländliche Ödnis es sie hier verschlagen hatte… Da auf vielen Konzert-Plakaten der Veranstaltungsort oft fälschlicherweise mit „Hemmerleinhalle Nürnberg“ angegeben wurde, schienen viele der auftretenden Bands irritiert gewesen zu sein. Ian Dury soll, als er auf dem Parkplatz des angrenzten Hotels stand, nach seinem Konzert gesagt haben: „Und ich dachte, die hätten Nürnberg wieder aufgebaut?“

Obwohl von Örtlichkeit, Atmosphäre und Akustik her völlig ungeeignet – Frank Zappa 1980: „Das ist hier die hässlichste Halle, in der wir je gespielt haben, aber dafür seid ihr das beste Publikum – war die Hemmerleinhalle für Jugendliche meiner Generation einer der wichtigen Orte, an dem sie viele Rockidole live erleben konnten. Zumindest bis 1988, danach war leider Schluss. Manfred Mans Earth Band traten 1977 als erste Band dort auf, Zappa und AC/DC waren da und Metallica gaben in der Hemmerleinhalle ihr allererstes Deutschlandkonzert. Die Halle ist immerhin so bekannt, dass Sie sogar einen ganz kurzen Eintrag in der englischen Wikipedia hat

Und ich habe dort unter anderem einen genialen Mike Oldfield auf seiner Platinum Tour und 1981 Motörhead während der Iron-Fist-Tour erleben dürfen.

Uns aus diesem Grund wurden heute früh meine verstaubten Erinnerungen an die Hemmerleinhalle schlagartig nach oben gespült! Als ich lesen musste, dass Lemmy Kilmister gestern, 4 Tage nach seinem 70. Geburtstag, an einer erst am Samstag mitgeteilten Krebserkrankung verstorben ist.1

Und das erste was mir schlagartig einfiel: Dieses „hammergeile“ Motörhead-Konzert in der Hemmerleinhalle. Ich war damals kein großer Fan von Motörhead, ich wollte mir die Band und den Typen, der einmal bei Hawkwind den Bass gezupft hatte, einfach mal ansehen. (Wer Hawkwind musikalisch nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen. Achtung! Website im grauenerregenden 90er Jahre Design – ich übernehme keine Haftung!) Als ich die Hemmerleinhalle nach ein paar Stunden wieder verlassen haben, war das dann ganz anders. Selbst als ich Anfang der 90er langsam zum Jazzfan mutierte, ist Motörhead eine der wenigen Heavy-Metal-Bands geblieben, die ich bis heute noch ab und zu in den CD- bzw. MP3-Player stecke. Ich hatte heute früh das Konzert dann sofort vor Augen und in den Ohren, als wäre es erst gestern gewesen.

Und eine oder zwei Tränen in den Augen, denn: Mit Lemmy Kilmister ist ein Künstler, ein Urgestein und eine Legende des harten Rocks gegangen. Dass er bei seinem  Lebenswandel dann auch noch 70 Jahre alt wurde, ist  ebenfalls eine Leistung, die gewürdigt gehört!

Ich hoffe, da wo er jetzt ist, gibt es immer ausreichend Jack Daniels und Cola. Und einen Mikrofonständer. Und einen Bass. Und eine Hemmerleinhalle!

Rock on Lemmy!

 

 
  1. Mein erster Gedanke: „Typisch, Lemmy hatte einfach keinen Bock darauf, das auch noch durch zu machen.“ []