Was von der Woche übrig bleibt.

Was von der Woche übrig bleibt.

11.01.-17.01.2021

Ist irgendwie schon eine blöde Zeit, das Jahr mal wieder mit dem Vorsatz zu starten, etwas mehr als im letzten Jahr in das Notizbuch tippen zu wollen. Es passiert ja eigentlich nix den lieben, langen Tag. Im Büro haben wir eine Anwesenheits-Home-Office-Regelung getroffen, die es uns jetzt ermöglicht, uns soweit wie möglich aus dem Weg zu gehen (was bei 4 Personen auch nicht so schwer ist), so dass nicht einmal aus diesem Bereich lustige Anekdoten zu berichten wären.

Ich gehe noch etwas mehr laufen als normal, wir kochen recht fröhlich vor uns hin, ab und zu backe ich lecker Roggenbrot und werde mich demnächst endlich mal an ein Weizenbrot wagen. Die Gärkörbchen, die mir die Gattin letzten Herbst besorgt hat, müssen schließlich endlich mal in den Einsatz.

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Bowie

Bowie

 

“Sometimes I feel
the need to move on.
So I pack a bag
and move on.”

 

David Bowie
8. Januar 1947 – 10. Januar 2016

 

 


 

david-bowie_rockstar

Seit gestern ist einer der beiden Musiker, von denen ich behaupten kann, dass ihre Persönlichkeit und ihre Musik mein Leben und vor allem meine Jugend maßgeblich beeinflusst haben, nicht mehr unter uns.

Eigentlich wollte ich deshalb einen ausführlichen Nachruf auf David Bowie verfassen.

Aber mir will nichts einfallen, was als Nachruf meiner Leidenschaft für diesen Musiker und seinem Werk gerecht wird.

Außer dass ich 1979 mein erstes Album von David Bowie gehört und sofort danach gekauft habe, Mitte der 80er eine bis dahin komplette Diskographie von Bowie auf Vinyl besaß und bis Mitte der 90er den größten Teil davon auch auf CD nachgekauft hatte, vier Bowie-Biografien in meinem Bücherschrank stehen und seit 1979 mit Sicherheit kein Monat vergangen ist, in dem ich nicht ein Album von Bowie gehört hätte.

Und das ist alles was ich dazu zu sagen habe!

 


 

Und Krebs ist ein Arschloch!

 

Wochenstart mit Jazz

Wochenstart mit Jazz

Sorry, diesen Wochenstart kann man nicht einmal mit allen zugedrückten Augen und Hühneraugen noch als Jazz bezeichnen…

Aber es ist kurz vor Weihnachten! Und ich bin Bowie-Fan! Also muss ich das bringen!

 

 

Bowie und Bing Crosby in “Bing Crosby’s Merrie Olde Christmas” TV-Special von 1977. Bowie begann gerade Leben und Karriere etwas zu “normalisieren” (deshalb wohl auch dieser Auftritt) und Bing Crosby hatte wahrscheinlich keine Ahnung, mit wem er da eigentlich singt….

 

Ohrenschmaus mit Patina: Lodger von David Bowie

Ohrenschmaus mit Patina: Lodger von David Bowie

BowieNach zwei Jazzalben jetzt mal wieder etwas aus der Welt der betagten Rockmusik.

Ich bin schon seit vielen Jahren ein Bewunderer und Verehrer der Kunst von David Bowie, man könnte mich auch durchaus als Hardcore-Fan bezeichnen. Ich besitze einen umfangreichen Teil des Oeuvre dieses musikalischen Chamäleons. Einiges sogar in doppelter Ausführung, einmal auf Vinyl und einmal als Silberling.

Meine Liebesbeziehung zu Bowies Musik begann Ende der 70er und ursächlich dafür war ein bestimmtes Album, das bis heute mein geheimer Liebling ist. Es ist nicht das Album, das ich jetzt am meisten hören würde, aber mit ihm ist es wie mit dem ersten Kuss: Auch wenn das Mädchen meist irgendwann nicht mehr aktuell ist, vergisst man den Moment des ersten Kusses doch nie. Genauso geht es mir mit diesem Album:

Lodger von David Bowie

Lodger

Cyprus is my island
When the going’s rough
I would love to find you
Somewhere in a place like that

Lodger ist der dritte Teil von Bowie’s sogenannter Berlin-Trilogie. Wie bei Low und Heroes war Brian Eno maßgeblich an der Entstehung beteiligt, allerdings wurde Lodger nicht mehr in den Hansa Studios in Berlin aufgenommen, sondern  in Montreux und New York.

Es ist das erste Album, das ich von David Bowie hören durfte. Der folgenreiche Moment ergab sich an einem warmen Sommertag, irgendwann im Jahr 1979. Ich besuchte einen guten Freund und im Laufe des Nachmittages legte dieser dann Lodger auf den Plattenteller. Eigentlich wollte ich lieber Genesis Second Out hören und wir hatten eine kurze Diskussion, in welcher sich der Hausherr dann durchsetzte – wie arm wäre mein weiteres musikalisches Leben verlaufen, hätte er auf mich gehört.

Die ersten beiden Songs des Albums fand ich nicht schlecht, aber auch nicht so umwerfend wie mein Freund angekündigt hatte. Bei Song Nr. 3 – Move On – traf es mich dann aber wie ein Blitz. Die Musik! Der Text! Bowies Gesang! Und dann “D.J.“, “Repetition” und vor allem “Look back in Anger“. Was für Lieder! Ich beschwatzte meinen Freund, mir das Teil leihweise für zwei Tage zu überlassen, raste nach Hause und kopierte das Album auf Kassette.1 Das Band habe ich dann monatelang in allen Playern, die mir zur Verfügung standen, abgespielt, bis es völlig abgenudelt war. Außerdem habe ich mindestens zwei Jahre lang mein knapp bemessenes Taschengeld fast ausschließlich in den Aufbau einer umfangreichen Bowie-Sammlung investiert.

Obwohl sich auf Lodger viele  Elemente befinden, die stark auf seine weitere musikalische Entwicklung in den 80ern hindeuten, ist es eigentlich kein typisches Bowie-Album. Es ist weder eine kontinuierliche Fortsetzung der Berlin-Trilogie, noch folgte danach etwas, das sich mit Lodger groß vergleichen ließe. Es ist somit  als Einstieg in Bowies Schaffen nicht sonderlich gut geeignet . Ich finde es dann aber doch interessant, dass es Lodger war, welches mich zum Bowie-Fan machte2. Ich muss nämlich gestehen, dass mir auf Anhieb auch nur 50% von Lodger gefallen hat und ich mir den Zugang zum Rest der Songs erst habe erarbeiten müssen. Aber so geht es mir meistens mit besonderen Aufnahmen, egal von welchem Musiker. Viele “Lieblingsscheiben” in meiner Musiktruhe wurden es erst nach mehrmaligen Anhören oder sogar anfänglichem “WTF”? Zumindest die Hälfte von Lodger gehört in diese Kategorie.

Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen!

Credits: Lodger von David Bowie ((Amazon-Partnerlink))

Erscheinungsjahr: 1979
Besetzung:
David Bowie: Gesang, Backing Vocals, Piano, Gitarre, Synthesizer, Chamberlin
Carlos Alomar: Gitarre, Schlagzeug
Dennis Davis: Percussion, Bass
George Murray: Bass
Sean Mayes: Piano
Simon House: Violine, Mandoline
Adrian Belew: Gitarre, Mandoline
Brian Eno. Synthesizer, Ambient-Drone, Prepared Piano, Cricket Menace, Gitarre Treatments, Trompete, Horn, Piano
Roger Powell: Synthesizer
Tony Visconti: Backing vocals, Gitarre, Mandoline, Bass, Produzent, Toningenieur, Abmischung

 
  1. Ja liebe Musikindustrie, auch damals haben wir schon wie die Gestörten kopiert. Und Ihr seid trotzdem nicht untergegangen. Trotz lautstarkem Gejammers, Ihr erinnert Euch noch? “Home Taping Is Killing Music” Was für ein Käse! []
  2. Ich gestehe an dieser Stelle eine Jugendsünde: Bowie ist auch der einzige Musiker, den ich je versucht habe, optisch zu kopieren. Ich habe phasenweise wirklich versucht, einen auf “Thin White Duke” zu machen. Ist mir aber nicht sonderlich gut gelungen! []