Netzverweise 29.10.2013

Ich habe in letzter Zeit meine Netz-Lesetipps sträflich vernachlässigt. Ich gelobe Besserung!

Jetzt also doch mal wieder: Meine absolut subjektive Liste mit Texten, die ich in den letzten Tagen im Netz gefunden, für lesenswert und somit auch für empfehlenswert halte:

Bild-Leser zum Frauenfussball— Ich weiß schon, warum mir der gemeine Fussballfan meistens suspekt ist.

Die Zeit: „Der Fall Pofalla wird neu aufgerollt“ — Sollte das Affairen-Beenden dazu führen, dass ihm Frau Merkel demnächst ihr Vertrauen ausspricht, mach ich eine Kiste Sekt auf!

Spiegel-Online „Quiet Please — Irgend jemand sollte Herrn Becker wirklich daran hindern, sich ständig zum Affen zu machen! Hat der keine Freunde?

Weil sie das abmischen nicht bezahlt haben: Toningenieur mixt das Video einer Hardcoreband zu einem schlechten Dance-Song — Der Song ist wirklich unglaublich, unglaublich, unglaublich schlecht!

Journalismus statt Inka und Johannes B. — Herr Spreng fasst kurz zusammen, was mich an den Öffentlich-Rechtlichen seit Jahren richtig nervt! ARD und ZDF sollen endlich aufhören, nach der Quote zu schielen, denn das ist nicht ihr Auftrag. Ich gehe allerdings nicht so weit die Abschaffung der GEZ-Gebühr zu fordern, meine Lösung wäre es, den Öffentlich-Rechtlichen Werbung zu untersagen. Dann müssen sie nicht mehr nach der Quote schielen und das kann der Qualität nur gut tun! Dafür würde ich persönlich sogar eine Erhöhung des GEZ-Beitrages in Kauf nehmen.

Eine Fotografin und ihr Andenken an ihre Schwangerschaft — Tolle Idee!

Mimikri-Bärte – Kicher! Ein kurzer Webcomic über den Bart! Johannes Kretschmar muss um seinen kämpfen….

Netzverweise 29.10.2013

Ich habe in letzter Zeit meine Netz-Lesetipps sträflich vernachlässigt. Ich gelobe Besserung!

Jetzt also doch mal wieder: Meine absolut subjektive Liste mit Texten, die ich in den letzten Tagen im Netz gefunden, für lesenswert und somit auch für empfehlenswert halte:

Bild-Leser zum Frauenfussball— Ich weiß schon, warum mir der gemeine Fussballfan meistens suspekt ist.

Die Zeit: „Der Fall Pofalla wird neu aufgerollt“ — Sollte das Affairen-Beenden dazu führen, dass ihm Frau Merkel demnächst ihr Vertrauen ausspricht, mach ich eine Kiste Sekt auf!

Spiegel-Online „Quiet Please — Irgend jemand sollte Herrn Becker wirklich daran hindern, sich ständig zum Affen zu machen! Hat der keine Freunde?

Weil sie das abmischen nicht bezahlt haben: Toningenieur mixt das Video einer Hardcoreband zu einem schlechten Dance-Song — Der Song ist wirklich unglaublich, unglaublich, unglaublich schlecht!

Journalismus statt Inka und Johannes B. — Herr Spreng fasst kurz zusammen, was mich an den Öffentlich-Rechtlichen seit Jahren richtig nervt! ARD und ZDF sollen endlich aufhören, nach der Quote zu schielen, denn das ist nicht ihr Auftrag. Ich gehe allerdings nicht so weit die Abschaffung der GEZ-Gebühr zu fordern, meine Lösung wäre es, den Öffentlich-Rechtlichen Werbung zu untersagen. Dann müssen sie nicht mehr nach der Quote schielen und das kann der Qualität nur gut tun! Dafür würde ich persönlich sogar eine Erhöhung des GEZ-Beitrages in Kauf nehmen.

Eine Fotografin und ihr Andenken an ihre Schwangerschaft — Tolle Idee!

Mimikri-Bärte – Kicher! Ein kurzer Webcomic über den Bart! Johannes Kretschmar muss um seinen kämpfen….

Die Berge und das Meer

Meer_01Vorwort: Johannes Korten hat in seinem Blog zu einer Blogparade „Mein Text zum Meer“ aufgerufen. Das Thema gefällt mir und deswegen mache ich jetzt das erste Mal bei einer solchen mit. Falls jemand nicht weiß, was eine Blogparade ist: Hier gibt’s Erklärung

Leute, die mich persönlich oder aus dem Netz kennen, werden sich an dieser Stelle vielleicht ein bisschen wundern, warum ich an einer Blogparade zum Thema „Das Meer“ teilnehmen möchte: Immerhin bin ich bekennender Fan hoher Berge! Berge vermitteln mir, neben einem ungetrübten Sternenhimmel, das intensivste Bewusstsein von der Erhabenheit unseres Universums. Und auch das Gefühl,  gerade eben einen Gipfel mit den eigenen Beinen erstiegen zu haben, ist für mich immer wieder eines der schönsten ((Das ist fast besser als Sex! Echt jetzt!)).

Trotzdem habe ich auch eine intensive Beziehung zum Meer. Sie ist nur ganz anders als meine Leidenschaft für’s Gebirge. Im Gegensatz zu Bergen, die mir das Gefühl von Größe, Erhabenheit und vor allem auch Herausforderung vermitteln, verbinde ich mit dem Meer vor allem das Gefühl der Ruhe, Stille und Meditation. Es mag sich abgegriffen anhören, aber das Rauschen der Wellen an einem Strand kann mich innerhalb von Sekunden in einen Zustand versetzen, in welchem ich mich so ruhig und zufrieden fühle wie Buddha im Moment seiner Erleuchtung – na ja, fast jedenfalls. Und das Gefühl morgens beim Sonnenaufgang barfuß an einem Strand zu joggen, kann ich nicht beschreiben, selbst superkalifragilistischexplialigetisch trifft es nur äußerst unzulänglich.

Allerdings hat es bei mir etwas gedauert, bis ich eine derart intensive Beziehung zum Meer aufgebaut habe. Obwohl meine Eltern mit uns ab Ende der 60er Jahre regelmäßig zuerst nach Italien und dann nach Spanien in den Urlaub fuhren, waren Strände und das Meer für mich nur ein großer Kinderspielplatz mit Sandkasten und Badewanne. Vor allem die Urlaube in Spanien an der Costa Brava zählen mit zu meinen schönsten Kindheitserinnerung. Diese Erinnerung verbinden sich aber seltsamerweise nicht mit dem Strand und dem Meer sondern eher damit in Spanien den ersten Hot Dog meines Lebens gegessen zu haben, das erste Mal in einem zweistöckigen Spielzeugladen gewesen zu sein und die morgendlichen Einkaufstouren auf den Markt mit meinem Vater. Wenn ich mich an diese wunderschönen Urlaube erinnere, denke ich an den Swimmingpool in einer Ferienanlage, an dem drei Wochen lang ununterbrochen „In the Summertime“ ((Das war das erste Lied meines Lebens, das ich mir so richtig überhört habe. Ich bekomme immer noch spontan Ohrenkrebs, wenn es irgendwo erklingt.)) von Mungo Jerry aus den Lautsprechern plärrte und mein Bruder stundenlang mit roten Schwimmflügeln an den Armen vom 3-Meter Brett sprang. Aber besondere Erinnerungen ans Meer? Fehlanzeige!

Eine besondere Beziehung zum Meer hat sich erst in einem Urlaub 1988 entwickelt. Ich war mit Freunden und meiner ersten „richtigen“ Beziehung für drei Wochen in Griechenland auf dem Peleponnes unterwegs. In der zweiten Woche fanden wir einen kleinen Campingplatz direkt am Meer. Dort entwickelte ich mich spontan zum Frühaufsteher und setzte mich jeden Morgen, bevor der Campingplatz zum Leben erwachte, auf einen Felsen direkt ans Meer. Diese Momente gehören bis heute zu den schönsten meines Lebens, nicht nur weil ich auf diesem Felsen zwei fundamentale Entscheidungen für den weiteren Werdegang meines Lebens getroffen habe.

Seitdem liebe ich „Das Meer“.

Meer_03Ich muss jetzt allerdings nicht jedes Jahr Urlaub am Meer machen und tue es auch nicht. Vielleicht gehören aber gerade deshalb die Tage, die ich seitdem an Ufern, Stränden und Steilküsten verbringen durfte, zu den schönsten und eindrücklichsten Reisen, die ich unternommen habe. Und seitdem ich mit dem „Frauchen“ unterwegs bin, sind die Momente am Meer sogar noch schöner geworden. Das „Frauchen“ hat eine noch viel intensivere Beziehung zu allem was mit Wellen an ein Ufer plätschert. Sie dabei zu beobachten, wie sie stundenlang auf das Meer hinaus sinnieren kann, ist mit das Größte!

Letzendlich pendle ich, was die Schönheiten der Natur betrifft, also immer zwischen zwei Polen hin und her: Zwischen den Bergen als Synonym für Größe, Herausforderung und Aktivität und dem Meer als Synonym für Ruhe, Frieden und  Entspannung. Das finde ich irgendwie gut….

#handygate? Ach was!

handygateEin Großteil unserer politischen Elite hat es uns jetzt wieder gründlich gezeigt: “All animals are equal, but some animals are more equal than others.” Seit Monaten enthüllt uns Edward Snowden die totale Überwachung unserer Kommunikation und Privatsphäre durch die Vereinigten Staaten, Großbritannien und was sich auf der Welt sonst noch für eine westliche Großmacht hält. Ein “Überwachungsskandal” der sich inzwischen zu so unfassbarer Größe entwickelt hat, dass das Wort “Skandal” dafür eigentlich schon nicht mehr ausreicht. Für das was da seit Jahren vor sich geht, müsste man eigentlich ein völlig neues Wort erfinden! Und was hat unsere uns treusorgende Bundesregierung bisher diesbezüglich unternommen? Wir wissen es alle: Nix!

Aber jetzt! Jetzt wird es Ernst!
Das Handy unserer Bundeskanzlerin wird abgehört! Mutti’s SMS und Telefonate wurden von der NSA gelesen! Wohooooo! Das geht aber so gar nicht! Jetzt werden die rethorischen Hämmer ausgepackt, aber so richtig. Von einem “einem gravierenden Vertrauensbruch” ist die Rede, solche Praktiken seien “inakzeptabel” und es wird öffentlich “gemissbilligt” was das Zeug hält. Das Ausschnüffeln von 80 Millionen Bundesbürgern, das kann man noch tolerieren. ABER DAS HANDY DER KANZLERIN? DAS GEHT JETZT WIRKLICH ZU WEIT!

Ich denke, bei dem Verbalgetöse wird es aber auch bleiben.
Es gibt ja bereits Vermutungen, dass der Tatbestand den Betroffenen bereits vor der Wahl bekannt war und der Deckel nur deshalb darauf gehalten wurde, damit der Wahlk(r)ampf nicht vielleicht doch noch interessant und aufregend werden könnte. Unser “Möchtegernaußenminister” hat jetzt den US-Botschafter einbestellt, unsere Damen und Herren Politiker erregen sich kollektiv noch ein bisschen und Herr Pofalla wird nächste Woche Frau Merkels Handyverträge kündigen und das Thema dann für beendet erklären.

Bleiben wir doch ehrlich: An wirksame Maßnahmen denkt doch keiner wirklich ernsthaft! Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit den USA aussetzen oder gar beenden? Ach was! Das Thema Datenschutz mit den USA mal ernsthaft thematisieren? Bringt doch nix! Über andere Reaktionen nachdenken? Keine Zeit, wir müssen doch gerade eine Kuschelkoalition schmieden!

Nur unsere EU-Parlamentarier haben sich ein bisschen gewehrt ((Vielleicht steigt dadurch die Achtung, die wir unseren Abgeordneten im EU-Parlament entgegen bringen, mal ein bisschen? Und vielleicht nehmen wir die Europawahlen auch mal etwas ernster als bisher?)) und von der EU verlangt, das SWIFT-Abkommen auszusetzen. Mehr als Symbolcharakter hat das aber auch nicht, immerhin müssen ⅔ der EU-Mitgliedsstaaten dem zustimmen. Das einzige was mir dazu dann noch einfällt, ist ein gepflegter Nelson!

Das wird sich mit Sicherheit alles schnell wieder legen und zwar völlig folgenlos. Immerhin geht es ja auch um den Kampf gegen den Terror! Und wie wir in den letzten 12 Jahren lernen durften, rechtfertigt dieses Argument so gut wie alles! Nur die einsamen Rufer in der Wüste im Netz, welche dickköpfigerweise einfach nicht aufgeben wollen, gegen eine Universalüberwachung unseres Lebens zu kämpfen, werden hoffentlich bleiben. Aber auf die hört ja sowieso keine. Otto Normaldeutsch letztendlich scheint das Thema Überwachung ja anscheinend auch egal zu sein.

Ich möchte deshalb an dieser Stelle Herrn Pofalla zuvorkommen und #merkelphone bzw. #handygate jetzt schon für beendet erklären. Das erspart uns eine Menge Aufregung, vielen Journalisten eine Menge Arbeit und das Ergebnis wird soundso das Gleiche sein!

Warum ich das blogge: Weil sich in mir seit einigen Monaten ein fast schon verzweifelter Fatalismus breit macht und ich dem jetzt einfach mal nachgeben wollte…!

Update: Ich hab da noch einen richtig schönen facepalm: Thomas Oppermann von dieser Partei, die Bürgerrechte und Netzpolitik gerne als temporäres Feigenblatt nutzt: „Wer die Kanzlerin abhört, der hört auch die Bürger ab.“ Da fällt mir jetzt nichts mehr zu ein! Das tut nur noch weh!

Bildnachweis: istockphoto.de