Wochenstart. Mit Jazz.

Wochenstart. Mit Jazz.

Letzte Woche hatte am 18. Februar der neue Film über Miles Davis „Miles Ahead“ (Trailer) im Rahmen der Berlinale seine Europapremiere.

Und weil ich mich auf diesen Film (Details) freue, starten wir mit einem Song von eben diesem Comeback-Album, auf welches im Film Bezug genommen wird, in diese Woche.

Am 01. April soll der Film dann auch bei uns in die Kinos kommen und weil wir in der kleinen Großstadt in Mittelfranken zwei Programmkinos zur Auswahl haben, bin ich guter Hoffnung diesen Film im Kino sehen zu können. :o)

 

Fasten.

trauriges Gemüse in schwarz/weiß

Kein Angst, das wird jetzt kein Aufruf zur Askese. Ich werde jedoch auch dieses Jahr von Aschermittwoch bis Ostern auf einige Dinge verzichten, die ich gerne mag und möchte deswegen kurz erläutern, warum ich das inzwischen regelmäßig mache und was mir diese persönliche Form des „Fastens“ bringt.

Ich bin mittlerweile zum Fan der Fastenzeit geworden. Das hat keine religösen Gründe, obwohl man mich schon ein bisschen religiös nennen könnte. Ein Teil meine Familie hatte und hat einen ausgeprägten christlichen Background und das prägt einen schon. Aber das soll hier nicht Thema sein!

Abstinenz – Verzicht auf Genuss

Das Frauchen und ich reden gerne vom Fasten, obwohl das so nicht korrekt ist. Unter Fasten versteht man die völlige (auch teilweise) Enthaltung von Speisen, Getränken und Genussmitteln über einen bestimmten Zeitraum. Wenn man eine Zeitlang nur auf bestimmte Dinge oder Genussmittel verzichtet, ist das eigentlich „nur“ Abstinenz. Da wir unsere vierzig Tage dauernde Abstinenz aber in der Fastenzeit betreiben, sprechen wir halt gerne vom Fasten.

Sechs Wochen kein Alkohol

no alcoholDas Frauchen und ich haben vor 10 Jahren aus Jux und Dollerei einmal ausprobiert, ob wir in der Fastenzeit auf Alkohol verzichten könnten. Wir konnten! Die sechs Wochen empfanden wir aber als dermaßen anstrengend, dass wir den Versuch in den nächsten drei Jahren nicht mehr wiederholt haben.

Dann haben wir uns aber doch wieder zum sechswöchigen Alkoholverzicht aufgerafft. Es machte uns schon zu schaffen, dass es beim ersten Mal so schwierig war. Ich muss auch an dieser Stelle betonen, dass wir alles andere als Hardcore-Trinker sind, aber erst beim Totalverzicht fällt einem bewusst auf, wie viel Situationen im Alltag eigentlich mit dem Genuss von Alkohol verknüpft sind. Vom leisen sozialen Druck der Umwelt mal ganz zu schweigen. Geht nur mal auf eine Geburtstagsfeier (am besten noch ein runder Geburtstag) und verkündet, dass ihr „völlig grundlos“ gerade auf alkoholische Getränke verzichtet, dann wisst ihr was ich meine…. ;o)

Inzwischen ist der Verzicht auf Alkohol in der Fastenzeit aber keine richtige Herausforderung mehr, so dass wir1 beschlossen haben, die Teilnahmebedingungen etwas zu verschärfen:

Sechs Wochen nichts Süßes

nichts süßesZuzüglich zum Alkohol verzichten wir dieses Jahr auch noch auf Süßes und ich vor allem auf Zucker.  Zucker in Heißgetränken ist für mich bis jetzt noch das absolute Muss. Ohne mindestens zwei Teelöffel (Besser noch drei oder vier! Muhahahahah!) schmeckt mir mein geliebter Kaffee so gar nicht. Da ich an manchen Tagen durchaus auch mal bis zu acht oder sogar 10 Pötte Kaffee in mich hineinschütte, überschreite ich alleine mit meinem Kaffeegenuss täglich die aktuelle WHO-Richtline – von dem, was man sonst noch so mit moderner Nahrung an Industriezucker zu sich nimmt, will ich gar nicht reden. Ich habe im letzten Jahr einmal eine Zeitlang eine App zum Kalorienzählen benutzt und dabei auch festgestellt, dass ich teilweise bis zu 120gr Zucker am Tag zu mir nehme. Vorsatz für 2016: Das ist zuviel, da muss ich von runter. Und so ein Totalverzicht in der Fastenzeit ist dafür ein guter Einstieg.

Ich missbrauche die Fastenzeit somit als Einstieg in die Zuckerentwöhnung. Wenn ich sechs Wochen komplett auf Zucker (und Süßigkeiten) verzichte, dann wird mir der Kaffee ab Ostersonntag mit nur noch einem Löffel Zucker sicher wie göttliches Ambrosia munden…. Und *Schwupps* habe ich meinen Zuckerkonsum reduziert! Und vielleicht bleiben die Heissgetränke ab Osten weiterhin sogar völlig zuckerfrei, wer weiß das schon?

Das ist aber nicht der einzige Grund warum wir das machen. Ich bin der Ansicht, dass es einem als Made im Speck einer Überflussgesellschaft durchaus ganz gut tut, wenn man wenigstens eine Zeitlang im Jahr einmal Verzicht übt. Und diese Abstinenz sollte auch ein bisschen „weh“ tun. Das formt den Charakter2 und macht bewusst, wie gut man es so hat, als verpimpelter Mitteleuropäer…. Deswegen in diesem Jahr die zusätzliche Zucker-/ Süßigkeitenchallenge. Die tut uns nämlich beiden weh! Und zwar so richtig! Ich werde jeden Morgen beim ersten Kaffee leise in die leere Zuckerdose weinen und das Frauchen wird abends auf der Couch nach Schokolade oder etwas anderem Süßen (Kuchen, Pudding, usw.) jammern. Und wie ich meine harten3 Gummibärchen vermissen werde!

Dass wir das in der offiziellen Fastenzeit machen hat, wie oben schon angedeutet, keine konkret religösen bzw. christlichen Gründe4. Es passt nur einfach ganz gut, in einer Zeit die offiziell als Fastenzeit gilt, auch bewusst auf etwas zu verzichten… Da muss man sich keine Gedanken über Termine machen. ;o)

Sollte ich also in den nächsten Wochen bis Ostern in manchen Blogbeiträgen etwas übellaunig wirken, habt bitte Verständnis. Dann machen mir fehlender Zucker im Kaffee und das fehlende Feierabendbierchen zu schaffen…. ;o)

 

#fastenzeit #fasten #abstinenz

Ein von Jens Schmidt (@jensschmidt) gepostetes Foto am

 

 
  1. Eigentlich habe ich es beschlossen, aber das Frauchen hat sich sofort angeschlossen. []
  2. Das mein ich ernst. Echt jetzt! []
  3. Wieso hart? Das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes mal erzählt werden []
  4. Wobei ich mich definitiv als christlicher in Wort, Tat und Einstellung bezeichnen würde, als die meisten Politiker der sogenannten „christlichen Parteien“. Sorry der musste jetzt sein. []
 

Fasching.

Kein fasching

Ich mag diesen Karneval nicht sonderlich. Schon als Teenager waren mir die närrischen Tage eher lästig und nervig. Wie das als Kind war, weiß ich nicht mehr so genau, muss ich mal Mama fragen. Glücklicherweise konnte man diese sechste Jahreszeit1 öffentlich ganz gut unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen berauschenden Substanzen verdrängen. Das ließ einen diese närrischen Tage dann doch leichter ertragen. Da der Genuss von Alkohol und anderen berauschenden Substanzen bei mir mit zunehmendem Alter sehr stark rückläufig ist, ignoriere ich inzwischen den Karneval nach Möglichkeit, was mir auch ganz gut gelingt.

Das Frauchen ist da ähnlich gestimmt wie ich. Früher hat das Frauchen Fasching wohl gemocht und sich sogar gerne verkleidet, aber das hat sich gegeben. Und das war eine völlig natürliche Entwicklung und nicht etwa mein schlechter Einfluss – dass das klar ist!

Wir sind also sozusagen beide, wie man hier so schön sagt: Faschingsmuffel!

Achtung! Und jetzt ein lustiger Fakt!

Es begab sich vor Jahren nämlich, dass der Tag, an dem das Frauchen und meine Wenigkeit das allererste Mal aufeinander trafen (und uns hemmungslos „aufdenerstenBlick“ verliebten – zumindest ich jedenfalls), ein Faschingsdienstag war und diese epochale Ereignis auf einer öffentlichen Faschingsfeier im Hof einer Kneipe stattfand. Wir waren sogar beide „maskiert“. Da es damals saukalt war2 hatte das Frauchen sich nur visagistisch gestylt und ansonsten zwiebeltaktisch in mehrere Lagen Fleecejacken und Pullover gehüllt. Ich war ein Chinese.

Unsere Beziehung wird somit auf immer und ewig mit Fasching/Karneval/Fastnacht verknüpft sein. Interessanterweise sind wir seitdem – bis auf einige wenige Ausnahmen – nicht mehr auf Faschingsveranstaltungen gewesen, weder private noch öffentliche. Ich hoffe nicht, dass uns unser Unterbewusstsein unsere Beziehung übel nimmt, sondern setze darauf, dass wir uns so sehr genügen, dass wir kein fröhliches Karnevalstreiben mehr benötigen.

Warum ich das jetzt niedergeschrieben habe?

Eigentlich nur als Einleitung, um auf diesen

» wirklich sehr lustigen Text zum Thema Karneval «

hinzuweisen.

 

 
  1. Ja, richtig gelesen: Die sechste Jahreszeit! Erlangen ist ein Sonderfall, die fünfte Jahreszeit ist bei uns nämlich der Berch []
  2. Ja, liebe Kinder damals gab’s noch g’scheite Winter! Es konnte Ende Februar sehr kalt werden und in Nordbayern blieb der Schnee sogar wochenlang liegen… []
 

Roger.

Roger.

 

Ein sehr, sehr kluger Mann hat uns verlassen müssen.

Er wird diesem Land noch fehlen.

Er wird mir fehlen.

Und das ist alles, was ich dazu zu sagen habe.

Außer noch: Krebs ist ein Arschloch!

 


 

Update: Ein anderer hat da was viel Schöneres zu Herrn Willemsen gesagt:

Dieses lästernde, lüsterne, kiffende, krähende Genie ist unersetzlich. Wir werden ganz schön arbeiten, ja kämpfen müssen, um ohne ihn nicht in einer Republik von Spießern zu enden.