Ohrenschmaus mit Patina: The Last Waltz

The last Walz

The Last Waltz von The Band gehört zu meinen Forever-Top-Ten-Favoriten und zwar unter die ersten fünf Plätze – Aus vielerlei Gründen:

ERSTENS: Es ist mit eines der besten Live-Alben, die je auf Vinyl gepresst wurden.

ZWEITENS: Man hört das Abschiedskonzert einer genialen Band mit einem genialen Bandnamen, die in ihrer Glanzzeit immer wieder auch den „Meister“ als Begleitcombo live und im Studio begleiten durften.

DRITTENS: Ich habe das Album 1978 von meiner Mutter zu Weihnachten geschenkt bekommen. Und obwohl meine Mutter meinen Musikgeschmack so gar nicht geteilt hat ((und meine Sammelwut von Musik auf Vinyl, Silberscheiben und Downloads sicher nie so richtig verstehen wird)), hat sie immer ein absolut sicheres Gespür dafür gehabt, was mir gefallen könnte. Alles an Musik, das sie mir jemals geschenkt hat, hat mir auch gut gefallen, mich aber meistens sogar begeistert. Musik verschenken, das konnte Mama richtig gut!

VIERTENS: The Last Waltz hat mein Interesse für Neil Young geweckt.

FÜNFTENS: The Last Watlz hat meine Aufmerksamkeit auf Muddy Waters und damit auch auf den Blues gelenkt:

„That mean mannish boy!
I’m a man! I’m a full grown man!
Man!
I’m a natural born lovers man!
Man!
I’m a rollin‘ stone!
Man-child!
I’m a hoochie coochie man!“

Das sind Textzeilen, die einen 15-jährigen so richtig begeistern können! :o)

SECHSTENS: Es gibt einen Film zum Album (oder von mir aus auch umgekehrt). Den Film hat Martin Scorsese gemacht. Der Film gilt als einer der besten Konzertfilme ever! Und das ist er auch!

SIEBTENS: Es ist ein Livealbum, das die Atmosphäre des Auftritts richtig gut rüber bringt. Obwohl es teilweise etwas zusammen geschnitten ist und in keinster Weise die Setlist des Konzerts darstellt. Trotzdem vermittelt das Album den Spaß, den alle Beteiligten gehabt haben müssen, recht überzeugend.

 

The Last Waltz – Fakten! Fakten! Fakten!

Cover The Last WaltzThe Last Waltz war sowohl der Titel des 1976 an Thanksgiving stattgefundenen Abschiedskonzerts der kanadischen Band „The Band“, als auch des gleichnamigen Films und des 1978 erschienenen Live-Albums. Die Gruppe formierte sich Mitte der 60er aus der Begleitband The Hawks von Ronnie Hawkins, wurde dann von Bob Dylan entdeckt, der sie zu seiner Live-Begleitband machte, als er den Folk aufgab und sich dem Rock zu wandte. Sie gelten aber auch durch ihr eigenes Werk als eine der einflussreichsten Combos der Rockgeschichte. Nach 16 Jahre beschlossen die Herren – von vielen Tourneen müde geworden und vor allem auf Wunsch von Gitarrist und Songschreiber Robbie Robertson – ihre Karriere zu beenden und mit einem epochalen Abschiedskonzert zu krönen: „The hardest thing in rock’n’roll are knowing when to quit and how to do it with class.“

Ergebnis: „The Last Waltz“. Ein Thanksgiving Dinner in San Francisco für 5.000 Gäste und anschließend ein knapp 5 Stunden dauerndes Konzert mit vielen Gastmusikern. Wer es ausführlicher bzw. genauer haben möchte, der möge sich bitte bei Wikipedia oder in den Weiten des Netzes informieren.

Wenn man sich allerdings das Album anhört und den Film ansieht, fällt es angesichts der Spielfreude der Band schwer zu glauben, dass die Gruppe nicht mehr weiter machen wollte ((Es gab eine Wiedervereinigung in den 80ern, allerdings ohne Songschreiber und Gitarrist Robbie Robbertson. Durch dessen Fehlen und den frühen Selbstmord des depressiven Keyborders Richard Manuel 1986 fiel der zweite Versuch leider nicht sehr erfolgreich aus.)). Aber immerhin hat „The Band“ auch das großartigste Lied über Lampenfieber geschrieben. Dieser Song resultiert aus den Erfahrungen ihrer ersten Tournee mit Bob Dylan, als dieser (und mit ihm die Band) wegen seiner Abkehr vom Folk von Teilen des Publikums beschimpft und ausgebuht wurde.

 

https://youtu.be/ZIfKkV77lqM

 

Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen!

Credits: The Last Waltz

Erscheinungsjahr: 1978
Besetzung:
Gitarre, Klavier, Gesang: Robbie Robertson
E-Bass, Fidel, Gesang: Rick Danko
Schlagzeug, Mandoline, Gesang: Levon Helm
Klavier, Schlagzeug, Orgel, Clavinet, Keyboard, Dobro, Gesang: Richard Manuel
Orgel, Akkordeon, Synthesizer, Bläser: Garth Hudson
Plus: Ein ganze Menge Gäste, unter anderem Neil Young, Eric Clapton, Joni Mitchell, Muddy Waters, Van Morrison, Paul Buterfield, Ringo Starr und natürlich auch Bob Dylan.

 

 

Lieblingsgezwitscher Dezember 2015

Mist! Schon wieder fast ein Lieblingsgezwitscher vergessen! Ich muss mal intensiv über Blog-Disziplin nachdenken! Aber so üppig fällt der Dezember 2015 tweetmäßig auch nicht aus – weiß auch nicht mehr woran es lag….

Twitter Vögel

Über diese Tweets habe ich im letzten Monat des Jahres 2015 intensiv nachgedacht oder gekichert oder mich schlapp gelacht oder ich finde sie sonstwie unbedingt mitteilenswert:

 

 

Falls mir jemand auf Twitter folgen möchte, möge er bitte hier klicken: Jens zwitschert.

 

Wochenstart mit Jazz

Heute habe ich ausnahmsweise einmal zwei Songs zum jazzigen Start in die Woche. Genauer gesagt zwei Versionen eines Songs.

„Rock It“ von Herbie Hancock

Ein berühmter Klassiker aus einer Periode in der man auch als Jazzmusiker modische Lederjacken tragen und sich wie Michael Jackson kleiden durfte, ohne sofort ausgelacht zu werden. Und eine Zeit in der man den „Robot“ noch auf Tanzflächen performen konnte ((Ich persönlich wäre niemals auf die Idee gekommen, aber damals war ich auch noch etwas härter drauf.)), ohne sofort Hausverbot zu bekommen. Aber damals nannte man hierzulande Tanzsäle ja auch noch „Diskotheken“ und nicht „Clubs“… ;o)

Ladies and Gentlemen! Das Original:

 

Und zum Zweiten eine etwas jüngere Version, gespielt von re:jazz, eine Combo rund um den Produzenten, DJ und Pianisten Matthias Vogt. Garantiert nicht „Robot-tanzfähig“ und nicht clubtauglich!

Ladies and Gentleman! Die Cover-Version:

 

Ich mag beide! :o)

Zwölf!

No smoking sign - zwölf mal

Wie versprochen, heute der letzte Wochenrückblick. Ab jetzt werde ich den geneigten Leser nur noch am Monatsende über meine Fortschritt in der Nikotinentwöhnung auf dem Laufenden halten. Und ob die dann auch noch so ausführlich werden oder nur als knappe Notiz ausfallen, kann ich jetzt auch noch nicht sagen.

12 Wochen ohne eine einzige Zigarette!

So gut wie ein ganzes Quartal! Ich bin ja so stolz auf mich! Und ich bin mir sicher, das auch weiterhin durchzuhalten, obwohl es immer noch diverse Gelegenheiten gibt, bei denen ich das ganze Vorhaben fast wieder hinschmeißen möchte. Aber glücklicherweise von Woche zu Woche immer seltener… Und das ist auch gut so!

Meine Erfahrungen der letzten drei Monate:

Es ist überhaupt nicht schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören (Lieber Onkel Klaus, ich muss Abbitte leisten!). Mann darf nur einfach keine Zigaretten mehr rauchen und nach drei Tagen ist das Schlimmste vorbei. Es ist wirklich ganz einfach…! Echt jetzt!

Es ist aber unglaublich schwer, ein Nichtraucher zu bleiben! Leider! In den ersten Wochen wächst zeitgleich sowohl das Selbstbewusstsein (Boah! XX Tage ohne Zigarette! Ich bin sowas von gut!) als auch die Sehnsucht nach dem Glimmstengel (Boah! XX Tage ohne Zigarette! Jetzt könnte ich mir doch eigentlich nur so mal wieder eine als Belohnung gönnen, oder?). Und das auszuhalten war bisher das Schwierige – auf bösartige Einflüsterungen der Nikotinsehnsucht nicht einzugehen. Glücklicherweise neigt sich so nach zwei Monaten die Waage verstärkt in Richtung Selbstbewusstsein und Stolz. Die Sehnsucht nach Nikotin wird weniger und ich hoffe, dass der Zustand des Nichtrauchens bald zur Normalität wird. Ich bin ja Optimist….

Ich möchte an dieser Stelle als Abschluss auch noch ein paar Tipps/Anregungen vermitteln. Falls ein Raucher das liest und sich zur Nachahmung animiert fühlt. ;o) Den Erfahrungsschatz weiter geben, sozusagen. ;o)

Eins: Höre mit der Schlusspunktmethode auf. Erkenne, dass du drogenabhängig bist und zwar nach einer stark süchtig machenden Droge. Dein Körper fordert die Einhaltung eines bestimmten Nikotingehaltes im Blut. Wird dieser Gehalt unterschritten, beginnen die verschiedenen Stadien des Entzugs und je kleiner die Nikotinmenge in deinem Blut, desto intensiver sind die Entzugserscheinungen. Solange auch nur die geringste Menge Nikotin im Körper verbleibt, kämpft der Körper nach ihrer vollständigen Ergänzung. Das hört erst dann auf, wenn du ca. drei Tage ohne Nikotin im Blut durchgehalten hast. Ein „bisschen süchtig“ gibt es bei Zigaretten nicht. Rauche weiter oder lass es bleiben – die einzig beiden Alternativen, die wir als Raucher haben.

Zwei: Benutze keine Nikotinersatzprodukte. Warum hab ich letzte Woche erläutert. Ich hatte auch mit dem Gedanken geliebäugelt, erst einmal auf E-Zigaretten umzusteigen, da diese ja nicht so schädlich sind/sein sollen. Aber ich fand und finde den Anblick von Rauchern mit diesen E-Zigaretten so absurd (und dämlich) dass ich mich (glücklicherweise!) nicht zur E-Zigarette durchringen konnte.

Drei: Rauche die letzte Zigarette ganz intensiv. Versuche sie aber nicht zu sehr zu genießen, sondern mache dir beim Rauchen bewusst klar, was du da eigentlich tust: Du pumpst dir heißen, giftigen Rauch in deine Lungen. Rauch der auch noch eklig schmeckt und stinkt. Ja, glaub‘ es mir, nach ein paar Wochen wirst auch du Zigarettenrauch nicht mehr duftend und aromatisch finden. Du wirst in der Kassenschlange im Supemarkt hinter einem Raucher stehen und die Nase rümpfen. Weil der so unangenehm müffelt!

Vier: Mach dir bewusst, warum du rauchst bzw. glaubst rauchen zu müssen. Mach dir klar, welche Situationen mit dem Genuss einer Zigarette besonders stark verknüpft sind und versuche ein alternatives Verhalten zu finden. Ich habe zum Beispiel die folgende Schwierigkeit: Ich bin Schreibtischarbeiter und hauptsächlich im Home Office tätig. Seit vielen Jahren bin ich es gewohnt, nach ca. einer Stunde eine Pause zu machen und dabei in’s Freie ((ich habe die letzten 20 Jahre weder am Arbeitsplatz noch in der Wohnung geraucht)) zu gehen und gemütlich eine zu rauchen. Und das hat mir von Anfang an am meisten gefehlt und fehlt mir immer noch. Aber ich habe von Anfang an, eine Alternativstrategie gefunden. Ich bin der Situation nicht aus dem Weg gegangen, ich habe sie nur geändert. Ich gehe auch weiterhin – allerdings inzwischen nicht mehr so oft wie früher – ins Freie auf die Terrasse. Manchmal mache ich mir vorher auch noch eine gute Tasse frisch gemahlenen und handgefilterten Kaffee (Gut für die ersten Wochen: Ersatzrituale!). Statt jetzt eine Zigarette zu rauchen, atme ich ich ein bis zwei Minuten kräftig durch. Ich sauge frische Luft in mich hinein, mache dabei sogar manchmal die Augen zu und versuche mich daran zu freuen, keine Zigarette mehr rauchen zu müssen. Und ich nippe zwischendurch an meinem Kaffee und gehe nach drei/vier Minuten zurück an den Schreibtisch.. Das funktioniert bis jetzt ganz gut. :o) Kleines Beispiel was ich  mit Alternative meine.

Fünf: Anschließend schmeißt du alles weg, was mit Zigaretten zu tun hat. Wirklich alles. Zigaretten, Tabak, Zigarettenpapierchen, Feuerzeuge, Aschenbecher… Schmeiß es weg! Kein heimliches Backup irgendwo in einer Schublade! Mach dir bewusst, dass du nur zwei Alternativen hast: Rauchen und irgendwann an Herzinfarkt oder Lungenkrebs krepieren oder nie wieder einen Zug! Dazwischen gibt es nichts!

Sechstens: Sorge für ausreichend Kaugummi und Süßigkeiten. Du wirst sie brauchen. Zumindest in den ersten Wochen. Sorge für Saft im Kühlschrank. Raucher neigen zu Heißhungerattacken auf Süßigkeiten. Das hat – ohne jetzt allzu sehr ins Detail gehen zu wollen – den Grund, dass Nikotin den Körper auch dazu anregt, Zucker frei zu setzen. Jetzt fällt das weg und du willst etwas Süßes. Lutsch aber am besten nur einen Bonbon (mit Zucker, nicht zuckerfrei!) oder trinke ein Glas Saft und versuche dann etwas zu warten. Hat früher die Zigarette deinen Körper dazu angeregt innerhalb von wenigen Minuten  Zucker in die Blutbahn frei zu setzen, dauert das jetzt 20 – 30 Minuten. Warte deswegen ein bisschen nach dem ersten Bonbon oder Stück Schokolade und die Heißhungerattacke wird sich nach 30 Minuten abschwächen.

Siebtens: Treibe Sport. Das hilft! Lenkt ab! Sorgt auch dafür, dass du nicht zunimmst. Und ohne Zigaretten stellen sich sportliche Erfolge und Fortschritte erheblich schneller ein. ;o) Ausführlich habe ich das hier ausgeführt.

Achtens: Du hörst nur für heute mit dem Rauchen auf! Morgen kannst du ja wieder rauchen! Stelle dich jeden Morgen vor den Spiegel, schau dir tief in die Augen und sage dir folgendes: „Ich werde nur heute keine Zigarette rauchen! Und morgen kann ich dann wieder mit dem Rauchen anfangen. Also ist das heute gar nicht so schlimm.“ Und das machst du jeden Morgen! Bis du es einmal vergisst und dir auffällt, dass du es nicht mehr brauchst. :o) Nikotinentzug fällt leichter, wenn du ihn von Tag zu Tag denkst.

Das sind so die grundlegenden Anregungen und Regeln, die mir jedenfalls über die ersten zwölf Wochen hinweg geholfen haben. Und ich bin schwer motiviert am 09. November 2016  hier einen Blogbeitrag zu veröffentlichen, der den Titel „Ein Jahr ohne!“ trägt. Ich plane es ernsthaft: Nie wieder einen einzigen Zug! ((Tschakaaaaaa! ;o) ))

 

Liebe Kinder, diese Texte sind nicht nur Bestandteil meines Versuches endlich wieder ein Leben zu führen, das ohne die selbstmörderische Absicht auskommt, mehrmals täglich 200 giftige Inhaltsstoffe (davon 40 krebserregend) in meinen Körper hineinzusaugen, sondern er soll Euch auch eine Mahnung sein. Lasst die Pfoten von Zigaretten, denn Rauchen ist dämlich. Und es kostet einen Haufen Geld! Und es ist dämlich! Und es ist nicht einfach, dieser Sucht wieder zu entkommen! Wirklich nicht einfach…! Und sagte ich bereits, dass Rauchen echt dämlich ist?

 

„Tun“ tut man nicht gebrauchen!

Ich hatte an der FH einen Dozenten (Produktionslehre), der das Pech hatte, im allertiefsten Dialekt-Franken geboren worden zu sein und das in seiner Sprache auch niemals verbergen konnte.

Vor allem das Tätigkeitswort „tun“ hatte es ihm sehr angetan. Wir konnten in seinen Vorlesungen deshalb ständig Perlen wie „Und wenn der Arbeiter dann arbeiten tut…“ ((Auf phonetisch korrekte Dialekt-Schreibweise hab ich zwecks besserer Verständlichkeit verzichtet. Wen es trotzdem interessiert, er klang ungefähr so: Unwenn der Ärbädder dann ärbäddn dud…“)) genießen.  Wir haben uns in seinen Vorlesungen sehr oft gut amüsiert.

Aus diesem Grund habe ich heute Vormittag bei einem kurzem Pausen-Abstecher in meinen Feedreader ganz furchtbar lachen müssen.

Denn das Bildblog präsentierte mir folgendes:

Zeitungsausschnitt

Vielleicht ist der Praktikant, der wo dort die Meldungen schreiben tut, ein naher Verwandter meines Dozenten…?